Bewegung als Tanz im Raum: Variation III - Serie III (2011)
Informationen zu Serie I - VI
Anlässlich meines Vorhabens, eigene Papierbögen für meine Tiefdruckgraphiken
zu schöpfen, lernte ich die Flachsfaser und ihre besonderen Qualitäten kennen.
Vor allem die handgeschöpften Papierbogen aus taugerösteter hellbrauner
Flachspulpe überraschten im Trocknungsprozess durch ein hohes Schrumpfungspotential.
Im Trocknungsprozess dunkelt die braune Flachsfarbe der Papierskulpturen
etwas nach.
Die Besonderheit des Schrumpfens nutzte ich in der weiteren Experimentierphase,
um aus den zweidimensionalen Papierbogen (Fläche) dreidimensionale Papierskulpturen
(Körper) zu entwickeln. Dabei durchdringen und ergänzen sich künstlerischer Formwille
und natürliche Gesetzmäßigkeiten. Die auf diese Weise entstandenen Papierskulpturen
sind Ausdruck struktureller Vielfalt, Dynamik, Beweglichkeit und Leichtigkeit. Im
Trocknungsprozess dunkelt die braune Flachsfarbe der Papierskulpturen etwas nach.
Durch zahlreiche Experimente und das gezielte Einfügen von unterschiedlich lang
geschnittenen und angeordneten Peddigrohrfasern auf handgeschöpftem Papierbogen
ergeben sich im Trocknungsprozess raumgreifende Skulpturen, die sich bei Luftzirkulation
um die eigene Achse drehen. Eine natürliche oder künstliche Lichtquelle (z.B. auch
ein Spotlight) ergeben ein lebendiges Licht- und Schattenspiel sowohl auf der Innen- und
Außenhaut der Papierskulpturen als auch im Umraum. Die an den Kanten des Papieres
herausragenden, schräg abgeschnittenen Peddigrohrfasern unterstreichen
die Dynamik der Skulpturen und ihr Schattenspiel an der Wand.